Neue Doku über die Pet Shop Boys: «Ich schämte mich für den Song»
Der BBC-Film von Louise Lockwood geht zurück zu den Anfängen
Die Pet Shop Boys begeistern ihre Fans seit über 40 Jahren mit intelligenter Popmusik. Eine Doku zeigt das schwule Duo ungewohnt persönlich.
Sie gelten als eines der erfolgreichsten Duos der Musikgeschichte. Die Pet Shop Boys machen seit 40 Jahren intelligenten Pop und produzierten unzählige Hits wie «West End Girls» oder «It's A Sin». Heute sind sie so populär wie eh und je. Neil Tennant (70) und Chris Lowe (65) füllen weltweit die grossen Hallen, begeistern die Massen beim Glastonbury Festival und zählen Kollegen wie Killers-Frontmann Brandon Flowers zu ihren Fans.
Auch ein Musical über das schwule Club-Leben haben sie geschrieben und aufgenommen: «Closer to Heaven» ist eine eindrucksvolle emotionale Reise, die um eine tragisch endende Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern kreist, die ihren Platz in der Szene suchen (MANNSCHAFT berichtete über LGBTIQ-Musicals).
«Wir wollten einfach unser eigenes Ding machen»
«Ich glaube, wir haben uns nie wirklich Gedanken darüber gemacht, ob wir relevant sind, das war nie unser Ziel», sagte Sänger Tennant vergangenes Jahr im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. «Wir wollten einfach unser eigenes Ding machen, unsere eigene kleine Welt erschaffen, unseren ganz eigenen Pet-Shop-Boys-Stil. Und das machen wir bis heute so. Uns ging's immer um Popmusik.»
Nur selten lassen sich Tennant und der öffentlichkeitsscheue Lowe - immer mit Sonnenbrille - dabei in die Karten schauen. In einer neuen Doku auf Arte am Mittwoch (18. Juni 2025, 22.05 Uhr, danach auch in der Mediathek) geben sich die beiden allerdings ganz offen. Für den Film «Pet Shop Boys: 40 Jahre Popgeschichte» liess sich das Duo vor zwei Jahren während seiner «Dreamland»-Tour begleiten - und erlaubte sogar einen seltenen Blick hinter die Kulissen im Backstagebereich.
Anfänge mit «West End Girls»
Der BBC-Film von Louise Lockwood geht zurück zu den Anfängen, als Tennant noch als Redakteur beim Musikmagazin Smash Hits arbeitete und Lowe Architektur studierte. Mit Lowes Synthesizer und Tennants Sprechgesang ging es los.
Der US-amerikanische Hi-NRG-Pionier Bobby Orlando produzierte die erste Single «West End Girls», die ein Clubhit wurde, sonst zunächst aber wenig Beachtung fand. «Zu Hause in England schämte ich mich für den Song, weil ich rappte», gesteht Tennant. In der Neuaufnahme wurde das Lied ein weltweiter Hit.
In neuen Interviews erzählen die Pet Shop Boys von ihrer Karriere und von Dingen, die sie bewegt haben und immer noch bewegen - wie etwa die öffentliche Hinrichtung von Homosexuellen im Iran (MANNSCHAFT berichtete). Wenn es nicht gerade um solche ernsten Themen geht, liefern sich die beiden alten Hasen des Pop amüsante Wortwechsel und geben witzige Anekdoten aus ihrer langen und erfolgreichen Karriere zum Besten.
Alte Demoaufnahmen erstmals im Fernsehen
Zusätzlich zu vielen Archivaufnahmen, Szenen aus Musikvideos und Auftritten in Sendungen wie «Top Of The Pops» präsentieren und kommentieren die Pet Shop Boys alte Kassetten mit Demos aus den 80er Jahren. Diese frühen Aufnahmen von «West End Girls» und anderen späteren Hits, die laut Arte erstmals im Fernsehen zu hören sind, geben einen spannenden Einblick in die Anfänge dieses britischen Pop-Phänomens.
«Pet Shop Boys: 40 Jahre Popgeschichte» ist ein kurzweiliges - und kurzes - Porträt dieser ikonischen Band, über die man problemlos eine ganze Serie drehen könnte. Der Film ist keine chronologische Biografie, sondern ein sehr persönlicher Blick auf zwei Männer, die seit über 40 Jahren ihrer Leidenschaft nachgehen und damit ein grosses Publikum begeistern.
Direkt im Anschluss (23.00 Uhr) zeigt Arte ein Konzert der Pet Shop Boys von der «Dreamland»-Tour, das im Juli 2023 in Kopenhagen aufgezeichnet wurde.
Von Philip Dethlefs, dpa
Der Spanier Charlie Cherry nennt sich selbst einen «bisexuellen Sexfluencer». Er arbeitet für prominente Studios, hat aber auch einen eigenen Onlyfans-Kanal, wo er «heisse Videos» und eigene Musik teilt (MANNSCHAFT berichtete).
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